Weinanalytik
Sensorik
Von eminenter Wichtigkeit im Prozess der Weinherstellung ist die sensorische Weinbeurteilung. In unserem gemäß DIN EN ISO/IEC 17025 eingerichteten Raum für Sensorik können Sie mit unseren Oenologen ungestört und professionell Ihre Weine probieren und Maßnahmen planen. Selbstverständlich können Sie uns Ihre Weine auch zuschicken und eine sensorische Beurteilung bequem nach Hause geliefert bekommen.Unser Laboratorium verfügt über eine 35 Jahre lange Erfahrung im Bereich der sensorischen Bewertung von Weinen. Unser Raum für Sensorik stellt einen neutralen Bereich, frei von störenden Faktoren. Probieren Sie Ihre Weine in einer unserer Verkostungskabinen oder zusammen mit uns am Tisch. Planen Sie Ihre Weinstilistik, erstellen Sie Cuvées oder erkennen und beheben Sie mögliche Weinfehler. Wir begleiten Sie gerne dabei.
Handelsanalysen
Deutsche Qualitätsweine müssen sich einer sensorischen und analytischen Prüfung unterziehen, um die amtliche Prüfnummer zu erhalten. Gerne erstellen wir für Sie auch die erforderlichen Analysen für den Export.Als amtlich zugelassenes Weinlaboratorium bieten wir die wichtigen Grundparameter zur Erlangung der amtlichen Prüfnummer (A. P. – Nr.) für Wein und Schaumwein in unserem Untersuchungspaket AP-Analyse.
Zur Prüfung der handelsüblichen Beschaffenheit von Weinen empfehlen wir das Untersuchungspaket Handelsanalyse.
Bei Teilfüllungen gilt es die Identität eines Weines nachzuweisen. Unsere Identitätsanalyse liefert die amtlich vorgeschriebenen Parameter zum Identitätsnachweis.
Unsere Untersuchungspakete in der Übersicht:
Stabilitätsuntersuchungen
Um lager- und transportfähige Weine herzustellen, bedarf es der Klärung und Stabilisierung. Dazu bieten wir Ihnen alle dafür notwendigen Untersuchungen.Verbraucher erwarten perfekte Produkte, günstig und jederzeit. Trübungen und Kristalle in Getränken werden nicht akzeptiert.
Eiweißstabilität
Viele Getränke enthalten gelöstes Eiweiß. Auch nach der Filtration können mittelmolekulare Eiweiße zu Trübungen während der Lagerung führen. Die Eiweiße stammen aus den verwendeten Rohstoffen, aus Hefen und/ oder Bakterien. Um festzustellen, ob instabiles Eiweiß im Getränk vorliegt, wird das Eiweiß entweder durch Erhitzen oder chemisch denaturiert. Vor der Vermarktung muss das trübungsrelevante Eiweiß durch Schönung mit Bentonit entfernt werden. Die Ermittlung des Bentonitbedarfes erfolgt im Schönungsversuch zusammen mit einem Wärme-/ Kältetest und schließt die Untersuchung ab.
Weinsteinstabilität
Weine enthalten eine Vielzahl an organischen Säuren. Im Hinblick auf die Beurteilung der Kristallstabilität von Wein, ist die Weinsäure von entscheidender Bedeutung. Mengenmäßig ist sie die einzige Säure, die relevante Mengen an unlöslichen Salzen bilden kann. Die Salze der Weinsäure werden als Tartrate, oder allgemein als "Weinstein" bezeichnet. Die Bildung dieser Salze ist primär abhängig von der Menge an Kalium, Calcium und Weinsäure. Zur Bestimmung der Kristallstabilität in Wein wenden wir neben dem Minikontaktverfahren auch die Sättigungstemperatur an.
Metallstabilität
Anorganische Schadstoffe wie Schwermetalle sollten in Getränken möglichst nicht zu finden sein. Der Gesetzgeber schreibt hierzu entsprechende Grenzwerte vor. Neben dem gesundheitlichen Aspekt können erhöhte Schwermetallkonzentrationen zu Metallinstabilitäten wie Eisen- und Kupfertrübungen führen. In solchen Fällen sind Maßnahmen zur Reduzierung der Schwermetallgehalte notwendig. Ein klassisches Beispiel ist die Blauschönung mit Kaliumhexacyanoferrat zur Ausfällung von störendem Eisen aus Wein. Die Bestimmung der Schwermetallgehalte erfolgt mittels ICP-OES oder AAS.
Organische Säuren
Organische Säuren wie Wein-, Äpfel-, Milch- und Essigsäure sind von großer oenologischer Bedeutung. Neben der Bewertung des biologischen Säureabbaus sind die mikrobiologische Instabilitätsbewertung, sowie Grenzwertkontrollen gefragt.Wein-, Äpfel- und Milchsäure
Wein- und Äpfelsäure sind mengenmäßig die dominierenden Säurefraktionen der Beere und somit auch des Mostes. Im Verlauf der Beerenreife bleibt der Gehalt an Weinsäure vergleichsweise stabil, während die Äpfelsäure durch Wärme und Licht aktiv abgebaut wird. So verändert sich in der Reifephase das Verhältnis zwischen Wein- und Äpfelsäure. Anhand des Verhältnisses von Weinsäure zu Äpfelsäure kann die Reife und die Qualität von Beeren bzw. Most bewertet werden. Sensorisch wird die Weinsäure, verglichen mit der spitz schmeckenden Äpfelsäure, weicher wahrgenommen. Mithilfe von Milchsäurebakterien wird im biologischen Säureabbau die Äpfelsäure in milder schmeckende Milchsäure verstoffwechselt. Vor allem bei Rotweinen, aber auch bei einigen Weißweinen, gilt diese malolaktische Gärung als qualitätsfördernd. Ebenso bei Weinen die unfiltriert gefüllt werden, wie auch bei Sektgrundweinen, ist eine genaue Analyse des Äpfelsäuregehalts unerlässlich. Die Bestimmung von Wein-, Äpfel- und Milchsäure erfolgt enzymatisch.
Essigsäure/flüchtige Säuren
Essigsäure als Hauptbestandteil der flüchtigen Säuren ist für eine Vielzahl von Weinfehlern verantwortlich. Sie tritt vor allem bei der Verarbeitung von unsauberem Lesegut wie auch bei Gärproblemen auf.
Folgende Grenzwerte hat der Gesetzgeber für flüchtige Säuren in Wein festgelegt*:
- Weißwein/ Roséwein
1,08 g/l - Rotwein
1,20 g/l - Beerenauslese/ Eiswein
1,80 g/l - Trockenbeerenauslese
2,10 g/l
Die Bestimmung der Essigsäure erfolgt enzymatisch, die flüchtigen Säuren werden destillativ bestimmt.
* Stand: Januar 2020
Nährelemente und Schwermetalle
Neben der analytischen Richt- und Grenzwertkontrolle bieten wir Ihnen Analysen zur Vermeidung von Eisen- und Kupfertrübungen.Allen Lebewesen ist gemein, dass sie Nährstoffe aufnehmen müssen. Schwermetalle konkurrieren mit Nährstoffen um Bindungsstellen und verdrängen diese. Nährstoffmangel, zu hohe Nährstoffkonzentrationen wie auch eine Belastung mit Schwermetallen können zu gesundheitlichen und kellerwirtschaftlichen Problemen führen.
Folgende Nährelemente und Schwermetalle bieten wir standardmäßig zur Analyse an, weitere Elemente sind auf Anfrage möglich:
- Nährelemente
Calcium, Kalium, Magnesium, Natrium - Schwermetalle
Blei, Eisen, Kupfer
Phenole (phenolische Verbindungen)
Zur Gruppe der Phenole gehört eine riesige Gruppe chemischer Verbindungen, die in der Beere vorkommen. Flavonoide bilden die Weinfarbe und die Tannine. Tannine prägen den Körper und das Mundgefühl und sind für Bitterkeit und Adstringenz verantwortlich. Die Reaktivität der Phenole spielt bei der Weinreifung eine besonders große Rolle. Sie haben Einfluss auf die Farbe, Geschmack und die Depotbildung.Aufgrund der Komplexität und Größe dieser Stoffgruppe bestimmen wir ausschließlich den Gesamtphenolgehalt nach Folin-Ciocalteu. Das Folin-Ciocalteu-Reagenz wird für die kolorimetrische Bestimmung von Phenolen verwendet. Neben Phenolen erfasst das Reagenz auch andere reduzierende Substanzen. Die Berechnung erfolgt anhand einer Eichgeraden der Bezugssubstanz Catechin. Die Ergebnisse werden als mg Catechin/L angegeben.
Mikrobiologische und mikroskopische Untersuchungen
Trübungen und unbekannte Partikel können mikrobiologisch mittels Steriltest und/oder mikroskopisch identifiziert werden.FTIR-Pakete
Exakte Analyseergebnisse in möglichst kurzer Zeit und dazu noch günstig?!Die FTIR-Spektroskopie kommt diesem Ideal ziemlich nahe und ermöglicht es dem Weinmacher schnell und preiswert die wichtigsten Parameter des Mostes oder Weines zu erfassen.
Most- und Sektgrundweinanalytik
Es ist Weinlese und Sie benötigen dringend analytische Informationen zu Ihrem Most?Sie möchten einen Sekt und brauchen die zugehörige Analyse zu Ihrem Sektgrundwein?
Kein Problem, wir haben die passenden Angebote.
- Paket Most
GrapeScan (FTIR), Trübungsmessung (NTU), Sensorik - Paket Sektgrundwein
Alkohol, Äpfelsäure, CO2-Gehalt, Flüchtige Säure, Gesamtphenole, Gesamtsäure, Milchsäure, pH-Wert, Reduktone, Schwefeldioxid, Weinsteinstabilität, Zucker, Zuckerfreier Extrakt